Zwei Schweizer in Kenia

Ein Erfahrungsbericht von Manuel Waibel

 Wir staunten nicht schlecht, als das Schweizer Fernsehen unsere Schule für die Sendung Jobtausch ausgewählt hatte. Uns stand eine spannende und eindrückliche Woche bevor. Auch die Schüler freuten sich sehr auf diese Gelegenheit, - die Gelegenheit von Lehrern unterrichtet zu werden, welche eine ganz andere Kultur und Tradition leben und pflegen.

Am ersten Drehtag erfuhren wir, dass die Reise nach Kenia geht. Nach der Bekanntgabe der Destination verabschiedeten wir uns von unseren Schülern und flogen noch am gleichen Tag nach Nairobi. Fast gleichzeitig stiegen Lydia und Frederick, unsere beiden Tauschlehrer, ins Flugzeug, welches sie in die Schweiz brachte.

Am Flughafen wurden wir von unserer kenianischen Schulleiterin Ann herzlich begrüsst. Sie lud uns direkt zu ihr nachhause ein. Wir durften auch während des ganzen Projekts bei ihr wohnen. Nach einer vierstündigen Fahrt wurden wir herzhaft verköstigt und gingen bald zu Bett. Die folgenden Tage waren von sehr eindrucksvollen und interessanten Erlebnissen geprägt. Highlight war sicherlich die Giraffen-Attacke an Manuel, welcher bis heute noch auf diese Szene angesprochen wird. Zum einen konnten wir das Land und das Bildungssystem kennenlernen und zum anderen erfuhren wir, wie eine Reality-Soap Sendung entsteht. Neben den Leuten durften wir auch die Schätze Kenias kennenlernen. Das Land verfügt über zahlreiche Nationalparks, wo Tiere im Überfluss ihr Revier durchforsten.
Nach einer sehr kurzweiligen Woche mussten wir leider wieder Richtung Zürich abreisen. Die ganze Schule verabschiedete uns auf ihre typische afrikanische Art und Weise. Am Flughafen trafen wir zufälligerweise Frederik und Lydia. Fernab von den Kameras berichteten sie von ihren horizonterweiternden und bleibenden Erfahrungen. Die Kälte habe ihnen zu schaffen gemacht. Vor allem der Ausflug auf den Säntis, wobei sie das erste Mal Schnee sahen und fühlten, beeindruckte sie sehr. Auch der Reichtum und die Freundlichkeit der Leute in der Schweiz überraschte sie positiv.

Das Projekt war für alle Teilnehmer ein Erlebnis, welches nie in Vergessenheit geraten kann. Die Schüler mussten nicht in einen anderen Kulturraum reisen, sondern die Kultur kam zu ihnen. Sie lernten Vieles über Afrika und dessen Bräuche und Sitten. Nebenbei konnten sie auch Erfahrungen im Bereich der Medienkunde machen. Sie sahen hinter die Kulissen einer Fernsehsendung und realisierten, dass die Fernsehwelt von Sein und Schein lebt. Damit das Projekt weiterhin Früchte trägt, haben wir uns entschieden die Schule und einzelne Schüler zu unterstützen. Was mit einer Fernsehsendung begann, endete nun in einem Hilfsprojekt für die Lakeview Primary School in Naivasha.

- „We came as visitors and we leave as friends“ –